Wurmkur für Vögel

Vorsorge-Untersuchung: Wurmkur für Vögel

Vor einer Wurmkur sollte immer eine Kotprobe des betreffenden Vogels untersucht werden. So weiß man im Vorfeld, ob und wenn ja, mit welchen Würmern oder anderen Parasiten, man es zu tun hat. Finden sich keine Hinweise auf eine Wurmerkrankung ist eine Entwurmung nicht nötig.

Durchführung der Untersuchung

Die Untersuchung einer Kotprobe erfolgt mit dem Lichtmikroskop. Eine kleine Menge wird auf einem Objekträger dünn ausgestrichen und mit 100- bis 400-facher Vergrößerung untersucht. Wurm ist nicht gleich Wurm und nicht jede Wurmkur hilft bei allen Würmern oder anderen Parasiten. Die ausgesuchte Wurmkur erfolgt entweder über das Trinkwasser oder durch die direkte Eingabe des Mittels als Tablette oder in flüssiger Form.

Risikoeinschätzung

Die Wahrscheinlichkeit an Würmern oder anderen inneren Parasiten, sog. Endoparasiten, zu leiden, ist bei freilebenden oder Tieren mit Außenhaltung wesentlich höher als bei Vögeln in Innenraumhaltung. Wir empfehlen, mindesten eine Kotprobe nach dem Erwerb bzw. vor der Vergesellschaftung mit dem eigenen Bestand untersuchen zu lassen. Denn auch Vögel die scheinbar gesund sind, können infiziert sein und stellen ein großes Risiko für die eigenen Tiere dar.

Bei Vögeln in Außenhaltung empfehlen wir die Untersuchung von 1 – 2 Kotproben pro Jahr. Bei Tieren mit hohem Infektionsrisiko durch kontaminierte Ausläufe oder Vögeln mit spezieller Lebensweise (z.B. Beizvögel) könnte eine regelmäßige Wurmkur im jährlichen bis halbjährlichen Turnus angezeigt sein.

Häufige Wurmarten

Häufig vorkommende Wurmarten bei Vögeln sind Spulwürmer (Ascaridia), Haarwürmer (Capillaria), Rundwürmer, wie Tracheal- und Luftsackwürmer (Syngamus trachea, Spiruidenarten), und verschiedene Bandwurmarten (Cestoda). Wesentlich seltener nachzuweisen sind Egel (Trematoda) und Magenwürmer (Amidostomum spp.), die häufig beim Wassergeflügel vorkommen. Weiterhin gibt es einzellige Parasiten im Verdauungstrakt von Vögeln. Hierzu zählen Trichomonaden, einzellige Parasiten des Kropfes, oder Kokzidien, einzellige Parasiten des Darms.

Wurmkur für Hühner, Enten und Gänse

Eine Besonderheit gibt es bei der Entwurmung von Hühnern, Enten und Gänsen. Sie alle zählen vor dem Gesetz als Lebensmittellieferanten. Deshalb gibt es bestimmte Medikamente, die für diese Tierarten zugelassen sind. Nur solche Präparate dürfen angewendet werden. Auf den Verpackungen ist eine Wartezeit angegeben. Unter Wartezeit versteht man die Zeit, in der die Eier und das Fleisch der Tiere, die mit dem Mittel behandelt worden sind, nicht gegessen werden dürfen. Diese Regelung dient dem Schutz des Menschen vor Rückständen der Medikamente in der Nahrung.

Fazit

Neu zugekaufter Vogel: Eingangsuntersuchung zur Feststellung der Wurmfreiheit oder Behandlung bei Befall. Hier entlang für weitere Fachinformationen zum Vogelkauf und dem damit verbundenen Basis-Checkup.
Vogel in Innenraumhaltung: Einmalige Untersuchung zur Feststellung der Wurmfreiheit oder Behandlung bei Befall.
Vogel in Außenhaltung: Halbjährliche bis jährliche Kotuntersuchung zur Ermittlung der optimalen Entwurmungsintervalle.
Beizvögel (z.B. Jagdfalken): Nach der Jagdsaison vor Abstellen zur Mauser.