Vogelkauf

Ein neuer Vogel kommt ins Haus

Empfehlung vom Vogeltierarzt: Basis-Checkup nach Vogelkauf

Der neu erworbene Vogel sollte nach den ersten Eingewöhnungstagen und vor der Vergesellschaftung mit den Bestandsvögeln einen Basis-Checkup bei einem Vogeltierarzt erhalten.

Dazu gehört eine vollständige klinische Untersuchung. Es werden Ernährungszustand, Allgemeinbefinden, Bewegungsapparat, Haut und Gefieder, Schnabel, Krallen und alle Körperöffnungen sowie die Ausscheidungen beurteilt. Der Vogeltierarzt registriert alle Abweichungen vom Normalzustand und überprüft die Behandlungsbedürftigkeit. Manchmal müssen weitere Untersuchungen eingeleitet werden, um eine Diagnose sichern oder einen Krankheitsverdacht ausschließen zu können.

Zusätzlich ist ein parasitologischer Grundstatus empfehlenswert. Dabei wird eine frische Kotprobe direkt und ggf. zusätzlich aufgeschwemmt unter dem Mikroskop untersucht. Hier würden die Eier von Rundwürmern (z.B. Ascaridia spp. und Capillaria spp.), Bandwürmern (z.B. Raillietina spp.) und Saugwürmern zu finden sein. Auch einzellige Parasiten wie Kokzidien und krankmachende Flagellaten können über eine frisch abgesetzte Kotprobe erkannt werden. Eine Erkrankung mit Macrorhabdus ornithogaster (früher Megabakterium), dem Auslöser des Going light syndroms (Gls), können ebenfalls im Kot mikroskopisch nachgewiesen werden.

Bei vielen Vogelarten sollte zusätzlich ein Abstrich von der Kropfschleimhaut untersucht werden. Bei Tauben, vielen Sitticharten, Loris und Finkenvögeln spielt die Trichomonadenerkrankung, auch „Gelber Knopf“ genannt, eine große Rolle. Unter dem Mikroskop sind die kleinen beweglichen und birnenförmigen Einzeller gut zu sehen.

Für die längerfristige Gesundheitsüberwachung kann nach dem Basis-Checkup ein individuelles diagnostisches Profil, für Ihren Vogel erstellt werden. Im Gesundheitspass wird jede Vorsorgeuntersuchung und jeder Erkrankungsfall dokumentiert. Weitere Information zu unseren Untersuchungen finden Sie unter Labor und Analysen.